Die Olympischen Spiele der Blasmusik sind eröffnet

Breitenbrunn freut sich auf festliche Wochen

Von Johann Stoll

Kein Aufwand ist dem früheren langjährigen Vorsitzenden der Musikkapelle Breitenbrunn zu viel. Wochenlang ackerte sich Willy Preschl durch alte Chroniken von Veteranenverein, Feuerwehr oder Gemeinde. Eugen Müller vom Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM) leistete ihm bei seiner akribischen Suche wertvolle Hilfe. Jetzt ist verbürgt: Die Breitenbrunner Musikanten können auf eine mindestens 130-jährige Geschichte zurückblicken.

Sie dürfen sich über eine der höchsten Ehrungen freuen, die Laienmusiker hierzulande erhalten können. Bayerns Wirtschaftsminister Wolfgang Heubisch wird am 8. Mai in Passau die Pro-Musica-Plakette in einem feierlichen Festakt überreichen. Dazu werden die Musiker mit Vorsitzendem Daniel Hefele eine Urkunde mit nach Hause nehmen dürfen, unterzeichnet von Bundespräsident Christian Wulff.

 

Große Geschichte ist das eine, die Gegenwart das andere. Jahrelang haben Vorstand und Musiker auf dieses Jahr 2011 hingearbeitet. Erstmals richtet Breitenbrunn das Bezirksmusikfest des ASM aus. Es findet zum 43. Mal statt.

Am Samstagabend zeigte die Kapelle unter Leitung von Armin Preschl im Haus der Vereine, dass sie gut gerüstet ist für die „Olympischen Spiele der Blasmusik“, wie es Breitenbrunns Bürgermeister Alfons Biber formulierte. Die Kapelle überzeugte mit Spielfreude und gepflegter Klangkultur die mehreren hundert Ehrengäste mit einem Sonderkonzert. Charmant durch den Abend führte Julia Salger.

Bis zu 60 Kapellen mit rund 2500 Musikern werden bei den Wertungsspielen im Haus der Vereine an den Start gehen. Am kommenden Wochenende werden die konzertanten Wettbewerbe ausgetragen, am 2. Juni jene in der Kategorie Böhmisch-Mährisch. Der Marschmusikwettbewerb mit Festumzug findet vom 1. bis 6. Juni statt. Der Bezirksvorsitzende des ASM 10, Andreas Schuster, lud alle Interessierten dazu ein, die Spiele mitzuverfolgen.

Dem Wesen der Musik ging Vorsitzender Daniel Hefele auf den Grund. Die Beschreibung, es handele sich um eine organisierte Form von Schallerzeugnissen, verwarf er als zu theoretisch. Musik beeinflusst Körper und Seele, ist zutiefst menschlich und Ausdruck jeder Kultur – damit konnte Hefele schon mehr anfangen. Ausgelassene Stimmung oder tiefe Trauer, all das lasse sich auch mit Blasmusik ausdrücken.

Andreas Schuster erinnerte an die Gründungswelle von Blaskapellen vor 40 Jahren. Auch Breitenbrunn nahm damals spürbar Fahrt auf. Aus der Chronik berichtete Christian Hefele.

Bürgermeister Biber lobte alle 38 Vereine und Gruppen im Ort, die sich fürs Gemeinwesen einsetzen. Vizelandrätin Heidi Zacher zollte der Leistung der Blaskapellen höchsten Respekt. ASM-Präsident Pschierer sprach im Namen von 750 Kapellen und 38000 Aktiven beim ASM. Er nannte fünf Gründe, warum Blaskapellen so wichtig sind. Sie seien Träger der Jugendarbeit, integrierten alle, schafften Identität, sorgten für Lebensqualität und verkörperten Werte wie Leistung und Kameradschaft.

Wie zum Beleg für diese Worte war eine kleine Musikerdelegation aus der Oberpfalz nach Breitenbrunn gekommen. Seit rund 30 Jahren besteht mit dem dortigen Breitenbrunn eine enge Partnerschaft.

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